Director’s statement

Als kurdischer Regisseur wurde ich in Diyarbakir in der Türkei geboren, in demselben Land, indem das armenische Volk dem Völkermord zum Opfer fiel, 90 Jahre nach der Tat. Der Völkermord an den Armeniern wurde viele Jahre lang ignoriert, während viele andere Völkermorde weltweit einen Prozess der historischen Aufarbeitung oder Anerkennung als Völkermord durchliefen.

Obwohl dieser Völkermord in meinem Geburtsort Diyarbakir begangen wurde, wurde er in unserer Kindheit nie erwähnt. Aber wir haben es während unserer Studienjahre gelernt, indem wir mit Zeitzeugen gesprochen haben. Meine Generation hat diesen grausamen Teil der Geschichte unseres Landes erneut ausgegraben, wir treffen auf Zeitzeugen und fühlen uns verantwortlich, die Aufarbeitung dieser Zeit voranzutreiben und das Vergessen zu beenden.

Als ich zum ersten Mal die Idee dieses Dokumentarfilms mit Onur Güler diskutierte, war ich sehr aufgeregt. Denn es ist unsere Pflicht, diese Geschichte zu erzählen und heute zu reflektieren. Onkel Asadur, unsere Hauptfigur, hat mich sehr beeindruckt. Unser Onkel, der fast 81 Jahre alt ist, versuchte, als Armenier in Malatya zu leben, einer heute stark politisch islamistisch geprägten Gesellschaft. Viele Jahre lang verteilte er unentgeltlich die armenische Zeitung AGOS und organisierte jeden 24. April Gedenkveranstaltungen zum Völkermord. Diese politische Tätigkeit erregte in der Türkei Aufmerksamkeit, und er wurde mehrmals verhaftet.

Wir werden unsere Charaktere bei der Arbeit, beim morgendlichen traditionellen Kaffeekochen, beim Reisen mit dem Zug, in der Kirche und an ähnlichen Orten filmen. Der Dokumentarfilm wird häufig durch armenische Musik im Hintergrund unterstützt.

Das Hauptziel des Dokumentarfilms ist, dass die Zuschauer von Asadurs Lebensgeschichte nicht nur intellektuell, sondern auch emotional berührt werden. In jeder Szene werden wir die Neugier auf die nächste Szene wecken und das Interesse des Publikums an der Geschichte wachhalten.