Synopsis

„Asadur: Suche nach der verlorenen Identität“ ist ein 60-minütiger Dokumentarfilm über die herzzerreißende Reise armenischer Waisenkinder, die während des Völkermords an den Armeniern aus ihrer Heimat vertrieben wurden, und über Asadurs Kampf, seine armenische Identität zu finden. Die Produktion befasst sich mit der anhaltenden Leugnung des Völkermords an den Armeniern und ihren nachhaltigen Auswirkungen auf die armenische Gesellschaft, Identität und Kultur.

Der Dokumentarfilm zeichnet die Reise von Hunderttausenden armenischer Waisenkinder nach, die über die ganze Welt verstreut sind. Ihre erste Station waren die Waisenhäuser im Libanon und in Jerusalem, wo sie ums Überleben kämpften. Diejenigen, die ihre Heimat zurückließen, versuchten, ihre jahrtausendealte Kultur in der Fremde wiederzubeleben. Andere schafften es, in ihren Heimatländern zu überleben, indem sie konvertierten oder ihre Identität verbargen. Heute versuchen viele Nachkommen in der Türkei, ihre Großeltern ausfindig zu machen und ihre eigene Identität zu finden.

Unser Held Asadur, der noch in der Türkei lebt, ist beispielhaft hierfür. Obwohl er schon in jungen Jahren von seiner armenischen Identität erfuhr, musste er schwören, diese Information geheim zu halten, und erst im hohen Alter konnte er seiner Identität nachgehen. Auf dieser Reise fand er sich in einem armenischen Waisenhaus „Camp Armen“ wieder, wie Hunderttausende armenischer Waisen nach dem Völkermord. Asadur wirkt wie ein kulturelles Waisenkind und ein lebendiges Dokument des geleugneten Völkermords. Asadurs Kampf um seine Identität und Kultur zeigt einmal mehr, dass der Völkermord immer noch andauert.

Im Laufe des Dokumentarfilms erforschen wir Asadurs Familiengeschichte und verfolgen die Spuren seines Großvaters, der vor dem Völkermord an den Armeniern Priester in der armenisch-katholischen Kirche war. Auf unserer Reise begeben wir uns an vielen Stationen auf Spurensuche, insbesondere in den Archiven des armenisch-katholischen Klosters San Lazzaro degli Armeni in Venedig.

Die Dokumentation „Asadur: Suche nach der verlorenen Identität“ untersucht die individuellen und sozialen Folgen des Völkermords an den Armeniern und seine nachhaltigen Auswirkungen auf die armenische Identität durch die Augen von Enkelkindern, Nachfahren und Experten. Sie zeigt den Kampf derjenigen, die für ihre Kultur kämpfen und trotz der Leugnung des Völkermordes weiterhin nach ihren Wurzeln suchen. Es zeugt von der unendlichen Geschichte armenischer Waisenkinder, deren Vorfahren vor 100 Jahren massakriert und aus ihrer historischen Heimat in die Wüsten von Deir ez-Zor verbannt wurden.